Wir stiften innovative Forschung
indem wir Wissenschaft weiblicher machen

Bereich
Forschung
Thema
Hochschule, Wissenschaft
Typ
Veranstaltung
Zielgruppe
Wissenschaftler:innen

Empowerment-Tag - Darum geht es

In Baden-Württemberg ist rund die Hälfte aller Studierenden weiblich, doch nur wenige Professuren und Führungspositionen innerhalb und außerhalb der Wissenschaft sind von Frauen besetzt. Um diese Geschlechterungleichheit sichtbarer zu machen und Frauen aus der Wissenschaft zu motivieren, ihre Karriereplanung in die Hand zu nehmen, veranstaltet die Stiftung jährlich den Empowerment-Tag.

Nächster Empowerment-Tag am 26. Juni 2025

Der nächste Empowerment-Tag findet am Mittwoch, den 26. Juni 2025 unter dem Motto Yes I can – keine falsche Bescheidenheit! statt.

Am Vormittag erwarten euch inspirierende Impulse von erfolgreichen Wissenschaftlerinnen, in denen sie von ihren Erfahrungen zu und Perspektiven auf Bescheidenheit in der wissenschaftlichen Karriere berichten.

Prof. Dr. Bettina V. Lotsch ist Direktorin am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart sowie Honorarprofessorin an der LMU München und der Universität Stuttgart. Nach ihrer Promotion im Fach Chemie an der LMU München setzte Frau Lotsch ihre wissenschaftliche Karriere als Postdoc an der University of Toronto, Kanada, und Tenure-Track Professorin an der LMU München fort. 2011 wurde sie selbstständige Gruppenleiterin am MPI. Für ihre Forschung im Bereich der Materialchemie, die sich insbesondere mit der Entwicklung neuer Materialien für die Energiewende sowie die Quanten- und Informationstechnologie befasst, wurde sie bereits mehrfach, jüngst auch mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG, ausgezeichnet.

Dr. Franziska Koch ist Kunsthistorikerin und seit 2023 akademische Oberrätin für Transkulturelle Studien an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Zuvor lehrte sie viele Jahre am Heidelberg Centrum für transkulturelle Studien am Lehrstuhl für globale Kunstgeschichte. Studiert hat Frau Koch Kunsterziehung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste mit Auslandsaufenthalten in Seoul, Südkorea, und Jinan, VR China. Ihre Promotion schloss sie 2012 an der Universität Marburg ab. Neben der Leitung eines transatlantischen Forschungsprojekts und zahlreichen publizistischen Tätigkeiten arbeitet Frau Koch an ihrem Habilitationsprojekt, welches durch das Eliteprogramm für Postdocs der Baden-Württemberg Stiftung gefördert wurde.

Nach den Impulsen stehen für den weiteren Tag fünf spannende Workshops zur Auswahl, die alle mit verschiedenen Akzenten dabei helfen, falsche Bescheidenheit abzulegen. Lernt das Imposter-Syndrom besser zu verstehen und damit umzugehen oder setzt euch mit euren Zielen, Rollenvorstellungen und Führungsidealen auseinander. Lernt selbstbewusst zu debattieren und clever zu argumentieren, analysiert euer Kompetenz- und Werteprofil oder macht euch damit vertraut, wie ihr beim Netzwerken sichtbar und selbstbewusst auftreten könnt.

Das vollständige Programm ist hier zu finden.

Teilnehmen können ausschließlich Studentinnen, Doktorandinnen und Postdoktorandinnen von baden-württembergischen Hochschulen und gemeinnützigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit Sitz in Baden-Württemberg.

Die Anmeldung wird in Kürze freigeschaltet.

Workshops beim Empowerment-Tag

Das Imposter-Syndrom (sog. Hochstapler-Phänomen) ist unter Studierenden, Doktorandinnen und Postdoktorandinnen weit verbreitet. Wiederkehrenden Selbstzweifeln sowie hinderliche Glaubenssätze zählen zu den „Symptomen" des so genannten Imposter-Syndroms. Anstatt die eigene Leistung anzuerkennen, werden persönliche Erfolge den besonders günstigen Umständen, dem Glück oder Zufall zugeschrieben. Viele hoch kompetente und qualifizierte Frauen fühlen sich durch die Auswirkungen ihres negativen Selbstbildes eingeschränkt. Sie haben das Gefühl, nicht gut genug zu sein und als Hochstaplerin entlarvt zu werden. Betroffene des Imposter-Syndroms sind häufig perfektionistisch veranlagt. Auch Prokrastination kann eine Begleiterscheinung sein. Im Workshop werden die Facetten des Imposter-Syndroms beleuchtet und Ansätze, Werkzeuge sowie Erfolgsstrategien zur Überwindung des Imposter-Syndroms erarbeitet. Ziel ist es, das Selbstbewusstsein zu stärken und sich kompetenter im persönlichen und beruflichen Umfeld zu fühlen. 

Workshopleiterin: Dr. Juliane Lorenz, Systemische Personal & Business Coachin 

Juliane Lorenz ist zertifizierte systemische Personal & Business Coachin und Juristin mit Schwerpunkt im öffentlichen Recht. Als Justitiarin war sie lange Jahre beim Deutschen Hochschulverband mit den Schwerpunkten Beratung im Hochschul- und Beamtenrecht sowie Gleichstellungsrecht, strategische Berufungsberatung, Karriereberatung und -coaching tätig. 

Dieser Workshop bietet Einblicke in die Welt der Führung und zeigt Wege auf, wo und wie in Wissenschaft und Wirtschaft Führungspositionen angestrebt und ausgeübt werden können. Er lädt zur Selbstreflexion ein, um über die eigene Motivation, aber auch über die Hemmschwellen und Glaubenssätze nachzudenken, die auch heute noch viele Frauen davon abhält, Führungsverantwortung zu übernehmen. Wir beleuchten unser (vielleicht ambivalentes?) Verhältnis zu Macht, Hierarchie und Wettbewerb ebenso wie die verschiedenen Möglichkeiten, Führung individuell zu leben. Auf der Basis praxisorientierter Informationen zu Frauen in Führung werden die Teilnehmerinnen eingeladen, sich mit ihren eigenen Zielen, Rollenvorstellungen und Führungsidealen auseinanderzusetzen. Im Anschluss werden erste praktische Schritte erarbeitet, wie der Weg in Richtung Führung eingeschlagen werden kann. Dieser Workshop richtet sich sowohl an Frauen ohne bisherige Führungserfahrung als auch an Frauen mit erster Führungserfahrung. 

Workshopleiterin: Dr. Dorothee Kaiser, dk coaching 

Ursprünglich in der Sprachwissenschaft beheimatet, ist Dorothee Kaiser seit 15 Jahren international als Coachin, Trainerin und Keynote-Speakerin im Bereich Führungskräfteentwicklung, Interkulturelle Kompetenz, Diversität und Kommunikation tätig. Eines ihrer Herzensanliegen ist die Unterstützung von Frauen in Führungspositionen, sowohl im akademischen Umfeld (Universitäten, Max-Planck-Institute) als auch in der Wirtschaft und für internationale NGOs.  

Forschende sind Teil der Gesellschaft und damit gefragte Gesprächspartner in öffentlichen Diskursen. In diesem Workshop lernen die Teilnehmerinnen, wie sie Perspektiven der Wissenschaft selbstbewusst in Debatten einbringen können. Beispielsweise, indem sie überzeugende Argumente entwickeln und gezielt einsetzen. Idealerweise bringen die Teilnehmerinnen schon so etwas wie eine gute Spürnase mit, die hilft, diskussionswürdige Themen im wissenschaftlichen Umfeld zu erkennen. Nun wartet die eigentliche Aufgabe: Die eigene Haltung in der öffentlichen Diskussion zu vermitteln. Dabei geht es um mehr als nur um Worte. Denn zu debattieren hat viel zu tun mit Wertschätzung, mit Zuhören, mit Fragetechniken, aber auch mit dem eigenen Auftreten, Charisma und Schlagfertigkeit.  All dies sind Themen des Seminars – denn das Ziel ist, dass Forschende in Debatten nicht untergebuttert werden, auch wenn der Tonfall mal rauer wird.  

Thematische Schwerpunkte des Workshops sind: 

  • Wie argumentiere ich überzeugend? 

  • Wie vermittle ich Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit? 

  • Wie kommuniziere ich offen Chancen und Risiken? 

  • Wie verhalte ich mich gegenüber Medien und bei Angriffen in Sozialen Medien? 

Workshopleiter: Klaus Wingen, Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation 

Klaus Wingen arbeitet seit zehn Jahren als Dozent beim Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) in Karlsruhe. Sein Schwerpunkt sind Workshops zum Thema Debattieren/Argumentieren und zum Thema populärwissenschaftliches Schreiben. Er ist Diplom-Psychologe und Journalist. Seiner Aufgabe als Seminarleiter gingen jeweils mehrjährige Tätigkeiten als Redakteur einer großen regionalen Abo-Tageszeitung und als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit eines Universitätsklinikums voraus.  

Dieses Gruppencoaching richtet sich an Doktorandinnen, Postdocs und Juniorprofessorinnen, die ihre individuellen Stärken, Kompetenzen und Werte reflektieren möchten, um ihre Karriere strategisch zu planen – sei es in der Wissenschaft oder außerhalb.  

Die Teilnehmerinnen setzen sich mit ihrer Biografie und bisherigen Tätigkeiten auseinander, analysieren ihr Kompetenzprofil und erhalten Selbst- und Fremdfeedback. In Tandems und Kleingruppen reflektieren sie, welche Kernkompetenzen sie sich bisher erarbeitet haben und welche Werte wichtig für sie sind. Diese Kenntnis können sie im Weiteren gezielt für Bewerbungen oder die Sichtbarkeit und Positionierung im wissenschaftlichen Netzwerk einsetzen.  

Inhalte:  

  • Reflexion der eigenen Biografie, Kompetenzen und Werte  

  • Austausch und Feedback in Tandems und Kleingruppen  

  • Strategien zur professionellen Profilbildung  

  • Kurze inhaltliche Inputs zur Karriereplanung  

Eine Vorabreflexion zur Biografiearbeit ist Voraussetzung für die Teilnahme (Zeitaufwand ca. 1,5 Stunden). Die Aufgabe wird den Teilnehmerinnen etwa 10 Tage vor dem Empowerment-Tag per Mail zugesendet.  

Workshopleiterin: Heike Schubert, Comsense Coaching & Training 

Mit über zwanzig Jahren Erfahrung als systemische Business-Coachin, Trainerin in Wissenschaft, Medizin und Verwaltung sowie als Mediatorin (BAFM) begleitet Heike Schubert Wissenschaftlerinnen lösungsorientiert und auf Augenhöhe in ihrer Karriereplanung – sei es im universitären, medizinischen Umfeld oder auf außeruniversitären Wegen. Als Volljuristin (Ass. jur.) und zertifizierte Kompetenzbilanzcoachin verbindet sie rechtliches Know-how mit einem feinen Gespür für individuelle Lebenswege. 

Sich sichtbar zu machen bedeutet, Position zu beziehen: Für sich selbst, für die eigenen Themen, für die Rolle, die man in der Wissenschaft einnimmt – oder einnehmen möchte. In diesem Workshop setzen sich Wissenschaftlerinnen mit ihrem individuellen Verhältnis zur Sichtbarkeit auseinander. Sie reflektieren, was sie bislang gezeigt haben, wo sie sich zurückgenommen haben – und wie sie künftig klarer, selbstverständlicher und wirksamer auftreten wollen.  

Sichtbarkeit hat dabei viele Facetten: Sie zeigt sich in der Forschung, in der Lehre, in Gremien, auf Tagungen – ebenso wie in spontanen Gesprächen, E-Mails oder digitalen Räumen. Gemeinsam geht es darum, die eigene Präsenz in diesen verschiedenen Kontexten bewusst zu gestalten.  

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Thema Netzwerken: Wie entstehen tragfähige, vertrauensvolle Verbindungen – innerhalb und außerhalb der eigenen Disziplin? Welche Rolle spielt die eigene Sichtbarkeit dabei? Und wie können Gelegenheiten für Austausch und Verbindung gezielt genutzt werden – ob auf Tagungen, in Gremien, beim Mittagessen oder online?  

Der Workshop verbindet Impulse, Reflexion und kollegialen Austausch. Ziel ist es, die eigene Präsenz zu schärfen, Netzwerke aktiv zu gestalten und das eigene Standing im wissenschaftlichen Feld zu stärken – mit Substanz, Klarheit und einem guten Gefühl. 

Workshopleiterin: Dr. Julia Rathke, Life I Science I Coaching 

Dr. Julia Rathke ist freiberufliche Coachin und Trainerin mit den Schwerpunkten Sichtbarkeit, Karrierewege und Kommunikation in der Wissenschaft und begleitet seit vielen Jahren Menschen auf ihrem Weg zu authentischer Präsenz. Außerdem arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg sowie der IU Internationalen Hochschule. Zuvor forschte sie an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer zu Karrierewegen im Wissenschaftsmanagement und zur Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen.  

Dr. Caroline Liepert

Dr. Caroline Liepert
Abteilungsleiterin Forschung, Prokuristin
Tel +49 (0) 711 248 476-15
liepert@bwstiftung.de

Franziska Klaeger
Referentin Forschung
Tel +49 (0) 711 248 476-47
klaeger@bwstiftung.de

Dr. Juliane Klopstein
Referentin Forschung
Tel +49 (0) 711 248 476 40
klopstein@bwstiftung.de

Eindrücke unserer Empowerment-Tage